Publikationen

Handbuch Begabung

Das Handbuch Begabung spiegelt den nationalen und internationalen wissenschaftlichen Diskurs sowie die deutschsprachige Praxis der Begabungs- und Begabtenförderung vor allem im Themenfeld Schule wider. Es versammelt nahezu alle namhaften Expert/innen im Feld. Begabung wird in diesem Band als Gegenstand unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen und in verschiedenen Facetten und thematischen Vertiefungen in den Blick genommen: im Kontext aktueller gesellschaftlicher Diskurse und Fragen der Bildungsgerechtigkeit, im Zusammenhang mit bildungs- und lerntheoretischen Erkenntnissen, als sozialhistorisches und soziokulturelles Konstrukt, in Auseinandersetzung mit nahestehenden Konzepten und als Gegenstand von Modellen und Diagnostik, als Element von Diversitäts-, Heterogenitäts- und Inklusionsdiskursen, als Motor der Schul- und Unterrichtsgestaltung und insgesamt als pädagogisches und bildungspolitisches Projekt.

Stiftung für hochbegabte Kinder (Hrsg.) (2019). «Mentoring beschwingt. Grundlagen und Ideen zur Umsetzung in der Begabtenförderung». Zürich: Stiftung für hochbegabte Kinder.


«Mentoring beschwingt. Grundlagen und Ideen zur Umsetzung in der Begabtenförderung»

Mentoring für begabte Kinder und Jugendliche ist eine besondere Herausforderung, aber auch eine einzigartige Chance. Durch Mentorate wird an Schulen ein Zeichen gesetzt für die Wichtigkeit von Talenten, gleichzeitig fördern sie die schulische Anerkennungskultur. Das begabte Kind wird durch ein Mentorat im Vertrauen auf sich selbst und seine Fähigkeiten gestärkt. Innerhalb einer exklusiven 1:1-Beziehung zwischen Mentor und Mentee erleben begabte Schülerinnen und Schüler eine wundervolle ausserschulische Fördermassnahme. Deshalb sind Mentorate u.a. auch ein wichtiger Faktor in der Exzellenzförderung. Die Schule fungiert als Vermittler zwischen Mentor und Mentee und bestimmt Inhalt, Zeitpunkt und Dauer des Mentorates. Viele gute Gründe für den LISSA-Preis, mit diesem Buch Mentoring an Schweizer Schulen mit theoretischen Grundlagen und Hilfen zur Umsetzung zu fördern.

Müller-Oppliger, V.; Weigand G. (2021). «Handbuch Begabung». Weinheim: Julius Beltz.


Zeigt was ihr könnt – Dissertation von Anne Vohrmann

„Besondere Begabungen lassen sich nicht unbedingt an Schulleistungen festmachen. Was aber tun, wenn besondere Begabung nicht in entsprechende Leistung umgesetzt wird bzw. umgesetzt werden kann? Am Internationalen Centrum für Begabungsforschung (ICBF) wurde 2011 ein Motivations- und Selbststeuerungstraining für besonders begabte Schüler mit Lern-und Leistungsschwierigkeiten (Underachiever) als außerschulische Einzelförderung entwickelt. Da der Bedarf an Motivations- und Selbststeuerungsförderung hoch ist, entstand darauf aufbauend dieses Promotionsprojekt mit dem Ziel, mehr Schüler mit dem Training zu erreichen und es an den schulischen Kontext zu koppeln. Unter der Fragestellung „Welche Wirkung erzielt ein Motivations- und Selbststeuerungstraining für besonders begabte Underachiever, wenn es in Kleingruppen im schulischen Kontext durchgeführt wird?“ wurde die Interventionsmaßnahme evaluiert.

Vohrmann, Anne (2018). Zeigt, was ihr könnt! Wirkung eines Motivations- und Selbststeuerungstrainings für besonders begabte Underachiever (MoSt) in Form eines Kleingruppentrainings im schulischen Kontext. Münster: Waxmann-Verlag.


Tabuthema Hochbegabung

Anhand von Erfahrungen aus der Praxis sowie Texten aus Fachbüchern und Artikeln und von Interviews mit Fachpersonen wird in diesem Buch die heutige Situation hochbegabter Kinder und Jugendlicher analysiert. Zudem schildern Eltern und hochbegabte junge Erwachsene ihre persönlichen Erfahrungen. Daraus entsteht ein individueller Blickwinkel auf die Probleme und Herausforderungen von hochbegabten Kindern und Jugendlichen und auf das Tabuthema Hochbegabung.

Zollinger, Elisabeth (2018). Tabuthema Hochbegabung und das Leid unterforderter Kinder. Schweizerisches Institut für Hochbegabung


High Ability Studies, Nr. 2/2017

Bereits zum 29. Mal ist die Zeitschrift des European Council for High Ability (ECHA) erschienen. Diese Ausgabe beleuchtet Sport und Emotionen aus verschiedenen Perspektiven. Im ersten Beitrag untersuchen Martin, Erwing und Organ die frühen Sporterfahrungen von Athleten und deren Wahrnehmung von Spezialisierung im Sport. In Übereinstimmung mit anderen Ergebnissen zur Kompetenzentwicklung in Sport zeigen sie, dass eine frühe Spezialisierung auf eine Sportart für das Erreichen einer Elite Level Performance nicht notwendig ist. Im zweiten Beitrag zum Sport zeigen Tedesqui und Young, dass Athleten mit hohem sportlichem Durchhaltevermögen im Hinblick auf langfristige Ziele (hohe Werte in der «Grit Scale») konsequenter trainieren und somit eher Expertise entwickeln.

Godor und Szymanski zeigen in ihrer Studie über Emotionen, dass in Übereinstimmung mit der kontrovers diskutierten Harmonietheorie, talentierte Schülerinnen und Schüler gleich gut oder besser wie ihre Mitschülerinnen und Mitschüler integriert sind. Weiter untersuchten Hornstra, van der Veen und Peetsma den Einfluss von Förderprogrammen auf Emotionen, die hochbegabte Schülerinnen und Schüler der 4. bis 6. Primarklasse bei Leistungsaufgaben in der Schule erfahren. Während Kinder in Vollzeit-Förderprogrammen nicht mehr positive Emotionen im Vergleich zu denjenigen im Regelunterricht zeigen, konnte bei den Kindern in Teilzeit-Förderprogrammen mehr positive und weniger negative Emotionen nachgewiesen werden.

Im Zusammenhang mit dem Konzept der Übererregbarkeit konnten De Bondt und Van Petegem nachweisen, dass die Übererregbarkeit Variationen bei den Lernmustern erklärt. Bei reproduktionsgesteuertem Lernen erklärt sie 3.3 Prozent und beim sinngesteuerten Lernen gar 46.1 Prozent der Variation. Zudem zeigte sich in dieser Studie, dass die emotionale Dynamik eine wichtige Rolle im Lernprozess spielen.

Im letzten Beitrag interviewten Araujo, Cruz und Almeida sieben Forschende zu psychologischen Faktoren beim Erreichen von Exzellenz – spezifisch sind dies Persönlichkeitsmerkmale und -faktoren, psychologische Fähigkeiten und Prozesse und aufgabenspezifische Fertigkeiten. Es zeigen sich unterschiedliche Effekte der emotionalen, motivationalen und psychologischen Fertigkeiten auf verschiedene Stufen der Exzellenzentwicklung. Für genauere Aussagen braucht es jedoch weiter Forschung.


Begabungsförderung steigt auf. LISSA-Modelle für die Sekundarstufe I

Im Entdecken, Erkunden und Erklären werden sowohl Lernfreude als auch Leistung gesteigert. Individuelle Förderung, personalisiertes Lernen sowie Stärken- und Kompetenzorientierung müssen, um wirksam zu sein, von den Begabungen der Kinder ausgehen und diese fördern. In diesem Band zeigen acht Deutschschweizer Sekundarschulen, wie sie Begabungsförderung verstehen und umsetzen. In einem begleitenden Grundlagentext setzt Pädagogikprofessor Victor Müller-Oppliger aktuelle Erkenntnisse der Begabungs- und Begabtenförderung mit den Beispielen in Beziehung (Seite 15 bis 101). Der LISSA-Preis initiiert und unterstützt solche Projekte der Begabungs- und Begabtenförderung an Schweizer Schulen aller Stufen.

Begabungsförderung steigt auf. LISSA-Modelle für die Sekundarstufe I. Bern: hep-Verlag 2017


Begabte Kinder in der KiTa

Der Band «Begabte Kinder in der KiTa» ist Teil der Lehrbuchreich «Entwicklung und Bildung in der Frühen Kindheit». Diese Reihe hat zum Ziel, den Studierenden und Fachkräften notwendiges Grundlagenwissen zur Bildungsarbeit im Krippen und im Elementarbereich zu vermitteln. Ein kontrovers diskutiertes Thema im Elementarbereich ist beispielsweise das Erkennen oder die Förderung von Begabung und Hochbegabung im jungen Alter. Die Autorenschaft setzt sich kritisch mit Begabungskonzepten und Diagnoseverfahren auseinander.  Laut ihren Ausführungen lassen sich die Entwicklungsvorsprünge von Kindern im Vorschulalter zwar verlässlich diagnostizieren und dadurch angemessen fördern. Ob sich aus diesen Diagnosen jedoch biographisch stabile Hochbegabungen entwickeln, stellen sie aufgrund des jungen Alters in Frage. Sie raten deshalb von einer zu frühen Etikettierung als «hochbegabt» ab und geben zudem Hinweise zur Gestaltung der Begabtenförderung in Kitas, zur erfolgreichen Kooperation mit Eltern und zum Umgang mit begabungsrelevanten Problemen von Kindern.

Rohrmann, Sabine & Rohrman, Tim (2017). Begabte Kinder in der KiTa. Stuttgart: Kohlhammer.


Familie macht stark. Impulse setzen, Stärken entdecken

Das Praxis-Handbuch für Eltern gibt Anregungen für die Stärken- und Interessensförderung der eigenen Kinder. Neben konkreten Vorschlägen finden sich in der Publikation auch theoretische Erläuterungen zur Stärken- und Interessensförderung.

Imser, Carina & Schmid, Florian (2017). Familie macht stark. Impulse setzen, Stärken entdecken. Salzburg: ÖZBF.


High Ability Studies, 1/2017

Bereits zum 28. Mal erscheint die Zeitschrift des European Council for High Ability (ECHA). Die gemeinsame Ausgabe des Gifted Child Quarterly und High Abiltiy Studies hat zum einen die Förderung der Forschung in der Begabungs- und Begabtenförderung und zum anderen die Etablierung eines neuen Zusammenarbeitsformats – kleine kollaborative Konferenzen – zum Ziel. Die Teilnehmenden präsentieren laufende Projekte und Ideen, erhalten Feedback und können dieses integrieren.

Im ersten Teil des Gifted Child Quarterly liegen die Schwerpunkt auf theoretischen Ansätzen, der sozialen Partizipation oder der Talententwicklung ausserhalb der Schule. So haben beispielsweise Rena Subotnik, Frank Worrell und Paula Olszewski-Kubilius ein Scanning-Verfahren entwickelt, um Kinder und Jugendliche für ausserschulische Mathematikprogramm zu identifizieren. Zum Themenschwerpunkt Talententwicklung und soziale Partizipation präsentiert Peter Csermely drei Möglichkeiten zur Implementierung des Netzwerkkonzepts der Kreativität, von dem junge talentierte Holländer profitieren können.

Im zweiten Teil behandeln die Artikel der Zeitschrift High Ability Studies Themenschwerpunkte wie den Outcome der Begabungs- und Begabtenförderung, die psychosozialen Faktoren, adaptive und maladaptive Lernprozesse oder Spitzenleistungen in der Begabungs- und Begabtenförderung. Del Siegle, MC Coach und Roberts stellen ihr verfeinertes «Achievement Orientation Model» (AOM) zu psychosozialen Entwicklung und der Wichtigkeit von positiven Affekten vor.

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